Feinmaschige Tests von Blutspenden
Bei den Tests sämtlicher Blutspenden wurden 2021 zwei HIV-positive Proben entdeckt (2020: 0). In den letzten zehn Jahren waren es pro Jahr zwischen 0 und 6 Fälle. Bei Hepatitis C wurden im vergangenen Jahr 8 infizierte Spenden rechtzeitig entdeckt, was im Rahmen der Vorjahre liegt. Bei Hepatitis B wurden 2021 insgesamt 20 infizierte Blutspenden entdeckt und vernichtet (2020: 34).
Hepatitis E (HEV) ist seit 2018 eine meldepflichtige Erkrankung. Insgesamt wurden 64 HEV-Fälle bei der Blutspende im Jahr 2021 entdeckt (2020: 43). Das BAG verzeichnete von Januar bis Mai 2021 eine ungewöhnliche Häufung von HEV-Fällen (105), fast dreimal so viele Fälle wie im gleichen Zeitraum in den Vorjahren. Die Blutspende SRK Schweiz hat Anfang 2021 ebenfalls eine Fallerhöhung beobachtet und unverzüglich mit dem BAG Kontakt aufgenommen. Mehr als die Hälfte aller Schweizerfälle wurde bei den Tests von Blutspenden entdeckt.
Eine Untersuchung des BAG umfasste eine Fall-Kontroll-Studie und die Analyse von Lebensmitteln. Es wurde nachgewiesen, dass die Infektionen durch einen HEV-Subtyp verursacht wurden, der bei Schweinen in der Schweiz vorkommt. Es konnte aber kein spezifisches Lebensmittel identifiziert werden, das für den Ausbruch verantwortlich war.
Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass das Blutspendewesen auch bei der Erkennung und Erfassung von epidemiologischen Ereignissen einen Beitrag leisten kann.